München (Deutschland). Laut einer Studie der Onlinestellenbörse CareerBuilder, für die im Zeitraum vom 02. Juni 2008 bis 13. Juni 2008 in Deutschland 124 Personalchefs und Human Resources-Experten ab 18 Jahren befragt wurden, sind Lügen im Lebenslauf stark verbreitet. Am häufigsten sind dabei mit 33 Prozent „beschönigte Verantwortlichkeiten“, mit denen die Bewerber das Aufgabenfeld ihrer ehemaligen oder derzeitigen Stelle attraktiver erscheinen lassen wollen.
Auch bei den eigenen Fähigkeiten und den Beschäftigungsdaten wird mit 24 Prozent beziehungsweise 22 Prozent im Lebenslauf häufig gelogen. 9 Prozent der Bewerber erfinden überdies sogar ehemalige Arbeitgeber und führen im Lebenslauf somit Unternehmen auf, bei denen sie nie beschäftigt waren. In eine ähnliche Kategorie fallen außerdem 8 Prozent der Bewerber, die bei ihrem Schul-, Ausbildungs- oder Hochschulabschluss lügen.
Wie der Personaldienstleisters Robert Half anhand einer Befragung unter 500 Managern herausgefunden hat, haben drei Viertel aller Personen mit Personalverantwortung bereits aufgrund von Lügen Bewerber aussortiert. Im internationalen Vergleich wird damit in Deutschland besonders streng mit Lügen im Lebenslauf verfahren.
Patrick Jung, Personalleiter bei Neusoft Technology Solutions erklärt, dass „man davon ausgehen kann, dass in jedem Vorstellungsgespräch gelogen wird.“ Er unterscheidet dabei zwischen kleinen Lügen, die für den Beruf irrelevant sind wie erfundene Hobbys, taktischen Lügen, die die Einstellung begünstigen sollen und elementaren Lügen wie gefälschten Zeugnissen, die aufgedeckt umgehend zum Ausschluss aus dem Bewerbungsprozess führen.